Am 21.09. und 22.09. fand die jährliche Großübung des Ortsverbands Neuburg statt. Hierbei wird einmal im Jahr für ein Wochenende außerhalb vom eigenen Gelände mit allen Fachgruppen das bestehende Wissen vertieft, neue Technik und Methoden ausprobiert und die Kameradschaft gestärkt.
Über die letzten Wochen und besonders intensiv in den letzten Tagen liefen die Vorbereitungen. Bereits vor dem gemeinsamen Briefing am Samstagmorgen waren die Fahrzeuge gepackt, die Schlafsäcke und Taschen verstaut und aus der Küche roch es bereits hervorragend. Nach einer kurzen Begrüßung durch Ortsbeauftragten und Zugführer erfolgte eine Übersicht über die anstehenden Übungsaufgaben. In diesem Jahr lag der Fokus auf "Wasser": Übungen mit Pumpen, Stegbau mit dem Jetfloat-System, Bau einer Fähre mit unseren Booten plus Aufbau einer Feldunterkunft.
Dann hieß es für alle "aufsitzen". Bis auf den kleinen Radlader waren nun alle Fahrzeuge des Ortsverbands unterwegs zum Übungsort. Jener lag in diesem Jahr nicht sehr weit weg direkt am Donauufer in Neuburg. Warum weit fahren, wenn hier alle Voraussetzungen erfüllt sind?
Direkt am Ziel wartete bereits die erste Herausforderung: Der Sand am Abstellplatz war bis in die Tiefe getrocknet und somit sehr weich. Hier trotz Allradantrieb die Anhänger und Fahrzeuge korrekt abzustellen, stellte sich als nicht einfach heraus. Doch gemeinsam unterstützten sich die Kraftfahrer und wiederholten direkt ihr Wissen über die unterschiedlichen Traktionssperren in den Fahrzeugen.
Im Anschluss hob die Fachgruppe Wassergefahren mithilfe des neuen LKW mit Ladekran die Boote sowie die Pontons des Jetfloat-Systems von den Anhängern ins Wasser. Die neuen Kameraden lernten die Abläufe kennen und die Gruppe wechselte regelmäßig untereinander die Positionen, sodass jeder jede Aufgabe üben konnte. Nachdem ein Bootsmotor aufgrund von Störungen ausgefallen war, musste leider der geplante Bau einer Fähre entfallen. Es wurde kurzfristig umgeplant und zusätzliche Übungen im Stegbau in Vorbereitung auf das nächste Fischergasslerfest ergänzt.
Parallel errichtete die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung zusammen mit der Grundausbildung drei große Zelte. Zwei davon wurden kombiniert und dienten als Schlafbereich. Das dritte wurde mit Bänken und Tischen für die Pausen ausgestattet. Während die einen Helfer sich um das Entladen des Materials von den LKWs kümmerten, waren die anderen mit dem Ausbau der Stangen und Planen beschäftigt. Aufgrund des sandigen Untergrunds wurden Fahrplatten aus dem Ortsverband nachträglich an den Einsatzort gebracht und als Boden unter die Feldbetten positioniert.
Auf der anderen Flussseite an und auf der Steganlage der Neuburger Wassersportvereine baute die Bergungsgruppe eine Pumpstrecke mit Zwischenbecken auf. Mit dieser kann im Einsatzfall Wasser von weiter entfernten Quellen auch mit kleineren Pumpen abschnittsweise über längere Distanzen transportiert werden. Weiterhin wurde geübt, wie ein Art Behelfskran mit einer Leiter sowie Seilen und Drahtzug gebaut werden kann. Während der ganzen Zeit wurde sichergestellt, dass weiterhin die Boote der Sportvereine problemlos an- und ablegen konnten.
Der Zugtrupp war als Unterstützung für alle Fachgruppen eingeteilt und unterstützte beim Aufbau sowie Transportfahrten. Ergänzend zu den regulären Aufgaben der Einsatzdokumentation und -koordination galt es ebenfalls für alle Fachgruppen die Kenntnisse im Sprechfunken zu üben und den technischen Umgang mit den Handfunk- sowie stationären Geräten zu üben.
Durch das Küchenteam wurden in allen Pausen die Helfer mit leckeren Mahlzeiten versorgt. Dazu gab es eine große Auswahl an Getränken in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Diese waren als Spende im Zuge der Hochwasserkatastrophe als ein Dankeschön zur Verfügung gestellt worden. Somit konnte jeder Helfer bei den spätsommerlichen Temperaturen von über 20°C und körperlichen Anstrengungen genug Flüssigkeit und Energie zu sich nehmen.
Die Übungen dauerten bis in den frühen Abend und so war es bereits dunkel als das letzte Material wieder aus dem Wasser auf den Anhängern verlastet wurde. Nachdem alle Arbeiten beendet waren, trafen sich die Fachgruppen am Lagerfeuer, tauschten sich über die gelernten Erfahrungen aus und ließen gemütlich gemeinsam den Tag ausklingen. Es folgte eine Nacht auf dem Feldbett mit morgendlichen frischen Temperaturen von 8°C. Für Zahn- und Körperpflege hatten die Fischergassler den Zutritt zu ihrem Vereinsgelände und den dortigen Sanitäranlagen ermöglicht. Nach dem Frühstück wurden die Betten und Zelte abgebaut und zusammen mit den persönlichen Material auf den Anhängern und LKWs verladen. Anschließend erfolgte die Rückverlegung in den Ortsverband.
Danke an alle Helfer und Unterstützer, die diese Übung möglich gemacht haben! Ein großes Dankeschön auch an die Bevölkerung von Neuburg, die mit vollem Verständnis ihre Straßen, Wege und Badestelle mit uns teilte.